Pia Mirgeler

 Auszug aus der Aacherner Zeitung vom 15.10.2012

 

   Leversbach: Seit 1948 lebt Pia Mirgeler, gerade 87 Jahre alt geworden, in Leversbach. Bald entdeckte die junge Frau ihre Liebe zur    Musik und zu der von vielen Menschen verkannten Blockflöte.

 

Von Bruno Elberfeld

Es kam, wie es kommen musste: Nach einer Ausbildung an der Blockflöte begann sie selbst, Kindern Unterricht auf diesem Instrument zu geben. Viele ihrer Schüler blicken mit Dankbarkeit auf diese Zeit zurück, in der sie eine stille, von der Musik begeisterte Frau in die Geheimnisse der Töne einführte. Um das Jahr 1970 gründete Pia Mirgeler das „Consortium Piae”, das bis heute Bestand hat.

Diesen Bestand konnten die zahlreichen Besucher in der Leversbacher Kapelle bestätigen. Neun Frauen, mitten unter ihnen Pia Mirgeler, musizierten engagiert und überbrachten mit viel Einsatz und Ernst musikalische Grüße aus vergangenen Epochen, der Renaissance und dem Frühbarock. Einige Eltern hatten ihre Kinder zu diesem Konzert mitgebracht. Wahrscheinlich ein Kulturschock positiver Art für den Nachwuchs, in dem nicht die heutzutage alles dominierenden Bässe andere Instrumente überlagern, sondern Blockflöten in allen Tonlagen und Größen den Ton angaben, begleitet von einem Spinett, von Gitarren und einem Cello.

 

Auch heute noch bekannte Lieder spielten die Musikerinnen im Chor der kleinen Kirche. „Eine feste Burg ist unser Gott”, die „Overture to the Beggar´s Opera” von Pepusch, das „Ballett” von Paul Peuerl, Tanzfolgen sowie „LEspagnolette” von Michael Praetorius, um nur einige Stücke zu nennen.

Das Konzert im Rahmen der Kreuzauer Kulturtage machte nachdenklich, erinnerte beim genauen Horchen an den Sinn des Lebens und an die letzten Dinge, ließ die Menschen in den Kirchenbänken für eine Weile innehalten. Zum 87. Geburtstag der Gründerin des „Consortiums Piae” gab es von den Mitgliedern einen prachtvollen Erntedankstrauß, gepaart mit dem Wunsch, noch viele Jahre mit der Jubilarin musizieren zu dürfen.